Regeländerungen zur Saison 2021/22

Zur Saison 2021/22 gibt es ein stark überarbeitetes Regelwerk mit einigen Anpassungen. Hintergrund ist die Angleichung des internationalen Regelbuchs der IIHF an das bestehende Regelbuch der NHL.

Nachfolgend sollen ein paar der wichtigsten neuen Regeln erläutert werden:

Regel 1.8: Goalkeeper’s Restricted Area:

Hinter dem Tor darf der Puck nur noch innerhalb eines markierten Trapezes vom Torhüter gespielt werden. Außerhalb dieses Trapezes ist der Kontakt verboten, außer der Torhüter hat noch Kontakt mit seinem Torraum. Sollte ein Torhüter den Puck hinter der Torlinie außerhalb des Trapezes spielen, so erhält er eine kleine Strafe (2 Minuten) wegen Spielverzögerung.

Regel 20.6: On-Ice Video Review of Major Penalties

Alle großen Strafen (5 Minuten oder Match-Strafen) müssen per Videobeweis überprüft werden. Ausgenommen sind Strafen wegen Regel 46 Fighting, diese müssen nicht überprüft werden. Im Videobeweis haben die Schiedsrichter die Möglichkeit, ihre Entscheidung zu bestätigen und eine große Strafe zu verhängen, oder das Strafmaß auf eine kleine Strafe (2 Minuten) zu reduzieren.

Regel 18.4: On-Ice Video Review of Double-Minor Penalties for High-Sticking

Ähnlich zum Videobeweis für große Strafen, können doppelte kleine Strafen (2+2 Minuten) wegen Hohen Stocks ebenfalls überprüft werden. Diese Überprüfung ist nicht verpflichtend und soll es den Schiedsrichtern ermöglichen, zu prüfen, ob es vielleicht der Stock eines Mitspielers und nicht des Gegners war. Die Strafe kann hierbei bei 2+2 Minuten belassen oder aufgehoben werden.

Regel 19.4: Last Five Minutes and Overtime

In den letzten fünf Spielminuten und Overtime heben sich kleine Strafen und große Strafen auf. Sollte also beispielsweise Team A eine große Strafe (5 Minuten) erhalten und Team B eine kleine Strafe (2 Minuten), so würden sich die Strafen teilweise gegenseitig aufheben und nur Team A für die Differenz von 3 Minuten in Unterzahl spielen. Hintergrund ist, dass die große Strafe ansonsten zeitlich nicht zur Anwendung kommen könnte, wenn zuerst mit vier gegen vier gespielt werden würde.

Regel 37.2 Goal Review Procedures

Sollte der Puck die Torlinie nach dem Abpfiff des Schiedsrichter überqueren, der Originalschuss war jedoch vor dem Abpfiff, so kann der Schiedsrichter das Tor dennoch für gültig erklären. Beispielsweise könnte das passieren, wenn der Schiedsrichter den Puck aus den Augen verliert und daher (zu früh) abpfeift.

Regel 46: Fighting

Für Faustkämpfe wird es in Zukunft statt zwei kleinen Strafen plus Disziplinarstrafe (2+2+10 Minuten) eine große Strafe (5 Minuten) geben. Voraussetzung ist, dass beide im Kampf involvierten Spieler mit dem Kampf einverstanden sind.
Die Schiedsrichter haben zusätzlich die Möglichkeit, eine kleine Strafe (2 Minuten) für Aggressor bzw. Instigator zu geben.

Regel 60.1: High-Sticking

Ein hoher Stock in Folge eines Schusses wird nicht mehr automatisch mit einer kleinen Strafe geahndet. Dabei muss es sich jedoch um eine normale und kontinuierliche Schussbewegung handeln.

Regel 63: Delaying the Game

Es ist Torhütern nicht mehr erlaubt, den Puck einzufrieren, außer bei einer aktiven Abwehrbewegung oder nach einem Schuss. In allen anderen Fällen müssen sie den Puck weiterspielen, sonst erhalten sie eine kleine Strafe (2 Minuten) wegen Spielverzögerung.

Regel 67: Handling Puck

Ein Handpass beim Anspiel wird mit einer kleinen Strafe (2 Minuten) wegen Spielverzögerung geahndet. Die normale Handpassregel tritt beim Anspiel erst wieder in Kraft, sobald ein nicht am Anspiel beteiligter Spieler den Puck gespielt hat.

Regel 76.2: Face-off Locations

Das Team kann sich die Seite für das Anspiel in einigen Fällen aussuchen. Dies ist nach einem Icing oder einer Strafe des Gegners der Fall. Außerdem nach unabsichtlichem Verschieben des Tors oder wenn der Torhüter einen Puck einfriert, der vor der Mittellinie abgeschossen wurde.

Regel 83: Offside

Bisher musste ein Spieler die blaue Linie mit mindestens einem Schlittschuh berühren, um nicht ins Abseits zu fahren. Dies ist nicht mehr der Fall. Die blaue Linie gilt drei-dimensional und auch ein Schlittschuh über der blauen Linie reicht aus.
Zum Aufheben einer Abseitssituation muss die blaue Linie auch weiterhin berührt werden. Hintergrund ist hierbei primär die Sicherheit der Spieler, um Schlittschuhe in der Luft zu vermeiden.

Gefährliche Fouls

Für gefährliche Fouls mit hoher Verletzungsgefahr wurden die Möglichkeiten des Strafmaßes erweitert und erhöht. Insbesondere sind 5 Minuten Strafen ohne Spieldauerdisziplinarstrafe möglich.
Bei besonders gefährlichen Fouls wie beispielsweise dem Check von hinten gibt es nur noch die Wahl zwischen großer Strafe plus Spieldauerdisziplinarstrafe (5+20 Minuten) oder einer Matchstrafe (25 Minuten).
Bei Checks gegen den Kopf gibt es nur noch die Möglichkeit einer kleinen Strafe (2 Minuten) oder einer Matchstrafe (25 Minuten).


Das komplette Regelbuch zur Saison 2021/22: